Gezielte Rekrutierung von Lokpersonal
Gezielte Rekrutierung von Lokpersonal
#ThurboLeben punktet mit Authentizität
Bis 2030 gehen bei Thurbo knapp 80 Lokführer:innen in Pension, darunter viele langjährige. Der Nachwuchs erlernt das Handwerk betriebsintern. Die Ausbildungsklassen sind gefüllt, auch dank einer erfolgreichen Rekrutierungskampagne.
Ganz vorne an der Zugspitze sitzen, durch abwechslungsreiche Landschaften und Jahreszeiten fahren, Menschen zuverlässig von A nach B bringen – der Beruf Lokführer:in fasziniert. Dennoch ist es eine grosse Herausforderung, genügend geeignetes Personal zu finden. «Das Verfahren der Rekrutierung ist aufwendig», erklärt Regula Bolliger, Bereichsleiterin HRM. Es gibt viele Zwischenschritte mit zahlreichen Abklärungen. Wer die hohen Anforderungen erfüllt, startet die elfmonatige interne Ausbildung.
Auf den Punkt gebracht
Für diese Ausbildung warb Thurbo 2024 erfolgreich mit der Kampagne #ThurboLeben. Impuls und Ziel der kommunikativen Offensive war, eine grosse Aufmerksamkeit für die Ausbildung zu erreichen. Doch Bolliger war es auch wichtig, Menschen anzusprechen, die einen Bezug zur Region und Freude am Bahnfahren haben. In einem ersten Schritt weckten in den Thurbo Zügen bunte Plakate mit prägnanten Aussagen das Interesse. Danach folgten Werbespots in Kinos und Kurzvideos in den sozialen Netzwerken, welche das Lokpersonal in Aktion zeigen.
Relevant und authentisch
#ThurboLeben zeigt den Berufsalltag und für Lokführer:innen relevante Aspekte. Thomas Dellagiacoma, ursprünglich aus der Gastronomie, begann im Sommer 2024 die Ausbildung zum Lokführer. Er ist einer der vielen Quereinsteiger:innen, die bei Thurbo begeistert eine neue Karriere aufgleisen. «Mich hat vor allem das Bewegen grosser Fahrzeuge angesprochen und die Tatsache, im Führerstand mein eigener Chef zu sein.» Ein weiterer Vorteil für den gelernten Koch: «Ist der Dienst zu Ende, stellt man das Fahrzeug einfach ab. Man nimmt nichts von der Arbeit mit nach Hause.»
Neben den Vorteilen griff #ThurboLeben auch anspruchsvolle Faktoren auf, beispielsweise die Schichtarbeit. So zeichnete die Kampagne ein realistisches Bild des Berufs. Ebenfalls zur Authentizität trug bei, dass echte Thurbo Lokführer:innen vor der Kamera standen.
Positive Reaktionen
Für die Entwicklung und gelungene Lancierung der Kampagne bündelten die Bereiche «Human Resources Management» und «Markt» Ideen und Synergien. Die bereichsübergreifende Kooperation war eine Win-win-Situation, das Resultat zeigte Wirkung. Die Ausbildungsklasse für 2025 konnte frühzeitig gefüllt werden. Gleichzeitig konnte sich Thurbo als attraktive, sympathische Arbeitgeberin positionieren. Sie bietet Lokführer:innen ein abwechslungsreiches Streckennetz und gute Anstellungsbedingungen. Dank den acht Depotstandorten im Einzugsgebiet sind die Arbeitswege oft kurz. Thurbo erhielt viele positive Rückmeldungen zur Kampagne. Ein schöner Nebeneffekt: «Unsere Mitarbeitenden, die auf den Plakaten zu sehen sind, wurden am Bahnhof direkt angesprochen», erzählt Bolliger.
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Bei Thurbo begegnen wir uns alle auf Augenhöhe. Der Zusammenhalt in der Ausbildungsklasse ist toll.
Thomas Dellagiacoma startete im August 2024 die Ausbildung zum Lokführer
Neue Arbeitsmodelle
Auf diesem Erfolg ruht sich Thurbo nicht aus. Schon länger beschäftigt sich das Unternehmen mit den herausfordernden Aspekten des Berufs. «Uns ist es ein grosses Anliegen, dass die Angestellten bis zu ihrer Pensionierung gesund bleiben und gesund arbeiten können», sagt Regula Bolliger. Dem Thema nahm sich eine breit aufgestellte Projektgruppe mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen schon 2023 an. Sie entwickelte fünf neue Arbeitsmodelle. Das generiert mehr Aufwand in der Einteilung. Gleichzeitig können die Mitarbeitenden jährlich das Modell wählen, das am besten zu ihrer Lebenssituation passt.
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Die Kampagne spiegelt auch unsere Werte als Unternehmen. Wir sind Macher, Teamplayer und persönlich.
Regula Bolliger Bereichsleiterin HRM bei Thurbo
Während die einen kürzere Arbeitsintervalle und schnellere Erholungsmöglichkeiten wählen, ist für andere ein fixer freier Tag wichtig, um sich Familienaufgaben widmen zu können. Mit dem zweijährigen Pilot geht Thurbo landesweit neue Wege. Der gute Zuspruch überraschte die Projektverantwortlichen. 2024, im ersten Pilotjahr, wurden quartalsweise Befragungen durchgeführt, Rückmeldungen gesammelt und Feinheiten justiert.
Grosses Entwicklungspotenzial
Innovationen werden auch in Zukunft eine grosse Rolle für das Unternehmen spielen, davon ist Regula Bolliger überzeugt. «Thurbo wird immer Menschen brauchen, die das innere Feuer haben. Gleichzeitig müssen wir attraktive Rahmenbedingungen bieten.» War Lokführer:in früher ein Beruf, den man 20, 30 oder 40 Jahre ausübte, werden heute Tätigkeit und Arbeitgeber öfters gewechselt. Für Thurbo ist das auch eine Chance. Mit einer spannenden Ausbildung und einzigartigen Arbeitsbedingungen sind die Weichen gestellt.